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Die Stem van die Apartheid

Epilog zur Die Stem van die Apartheid – Vlakplaas E 289

Titelbild: Hennops-Flusses, kasaan media, 1998

In diesem Jahr, 1998, nur vier Jahre nach dem Ende der Apartheid und inmitten der laufenden Arbeiten der Wahrheits- und Versöhnungskommission, erscheint Vlakplaas in Südafrika als ein Ort, der wie eine offene Wunde in der Landschaft der nationalen Heilung wirkt, ein Symbol für die dunkelsten Geheimnisse des alten Regimes, das nun Stück für Stück ans Licht gezerrt wird.
Es ist schrecklich,was da raus kommt.

Diese verlassene Farm, etwa 20 Kilometer westlich von Pretoria in den Hügeln entlang des Hennops-Flusses gelegen, war einst ein Bollwerk der Unterdrückung, ein versteckter Stützpunkt der Sicherheitskräfte, der von 1979 an als Hauptquartier der Einheit C1 – später C10 – der apartheidgeprägten südafrikanischen Polizei diente. Aus der Perspektive jener Tage, als die Kommission unter der Leitung von Desmond Tutu Zeugenaussagen sammelte und Amnestieanträge prüfte, ist Vlakplaas nicht mehr nur ein physischer Ort aus trockenem Grasland und verfallenen Gebäuden, sondern ein Mahnmal für die systematische Grausamkeit, die Tausende von Leben forderte, und ein Katalysator für die fragile Hoffnung auf Versöhnung in einem Land, das sich mühsam aus den Trümmern seiner rassistischen Vergangenheit erhebt.
Für die Südafrikaner 1998, ob schwarz oder weiß, ist Vlakplaas ein Name, der in den Schlagzeilen und den sonntäglichen Fernsehsendungen der „Truth Commission Special Report“ geistert, moderiert von Max du Preez, und der die Nation in atemloser Faszination und tiefer Betroffenheit versetzt. Die Farm, deren Name auf Afrikaans „flache Farm“ bedeutet und die 1979 von der Polizei erworben wurde, umgeben von den Skurweberg-Bergen und isoliert genug, um Schreie zu schlucken, war der Schauplatz unzähliger Greuel.
Hier wurden politische Gegner der Apartheid-Regierung gefangen genommen, gefoltert, „umgedreht“ zu Kollaborateuren – den sogenannten Askaris – oder einfach hingerichtet. Figuren wie Dirk Coetzee, der erste Kommandant, und vor allem Eugene de Kock, der „Prime Evil“, wie er in den Medien getauft wurde, treten in jenem Jahr als zentrale Zeugen vor die Kommission, enthüllen Details von Operationen, die von der Bekämpfung des „totalen Angriffs“ der Befreiungsbewegungen wie dem Umkhonto we Sizwe des ANC ausgingen und in den chaotischen Jahren der Übergangsphase als „Dritte Kraft“ endeten, die das Land in Gewalt und Unruhe stürzte. De Kock, der 1998 seine Aussage vor dem Amnestikomitee der TRC abschließt, entschuldigt sich öffentlich für Bombenanschläge auf Gebäude von Organisationen, die er einst als Feinde sah, und lobt seine Männer als „verdammt gute Kerle“, was in der Öffentlichkeit eine Welle der Empörung und der Skepsis auslöst – wie kann ein Mann, der für Hunderte Morde verantwortlich ist, Amnestie erhoffen, und reicht Wahrheit allein zur Versöhnung aus?
Die Exhumierungen, wie die von Brian Ngqulunga im März diesen Jahres,1998, dessen Überreste aus dem Boden der Farm geholt werden, weil seine Familie endlich ein ordentliches Begräbnis verlangt, machen die Schrecken greifbar. Ngqulunga, ein ANC-Kämpfer, der zum Informanten wurde und 1987 auf de Kocks Befehl gefoltert und getötet wurde, symbolisiert die tragischen Schicksale jener, die zwischen Loyalität und Verrat zerrieben wurden.

Die Atmosphäre um Vlakplaas 1998 ist von einer seltsamen Stille durchdrungen, da die Polizei die Farm Mitte der 1990er verlassen hat und sie nun unter der Obhut eines Pflegers namens Louis Steyn steht, ein Relikt aus vergangenen Zeiten inmitten von verrosteten Baracken, verlassenen Waffenlagern und Gräbern, die nicht alle offiziell markiert sind. Konservative Schätzungen sprechen von mindestens 1.000 Morden und Attentaten, die hier geplant oder ausgeführt wurden, viele Opfer verschwanden spurlos, und selbst die TRC kann nicht alle Fälle aufklären – ein Frust, der in den Hearings spürbar ist, wo Opferfamilien mit Tränen und Wut aufbegehren, während Täter detaillierte Geständnisse ablegen, um Strafverfolgung zu entgehen. Für die schwarze Mehrheit, die unter Apartheid gedemütigt und entrechtet war, ist Vlakplaas ein Beweis für die industrielle Skala der staatlichen Terrorherrschaft. Die Einheit, die mit lokalen Rekruten arbeitete, führte Operationen nicht nur im Inland durch, sondern auch über Grenzen hinweg, gegen Exilanten in Nachbarländern, und mischte sich in den 1980er-Jahren in den Kampf gegen „organisiertes Verbrechen“ ein, was oft nur ein Deckmantel für weitere Unterdrückung war.
In den Weinbergen der Erinnerung – nein, in den trockenen Hügeln um Pretoria – weckt der Ort Erinnerungen an nächtliche Razzien, an das Töten von Aktivisten wie dem Anwalt Griffiths Mxenge, an die „Farm der flachen Gräber“, wo Leichen verbrannt oder in den Fluss geworfen wurden. Die weiße Community, besonders die Afrikaner, die einst stolz auf ihre Sicherheitskräfte waren, ringt 1998 mit Scham und Verleugnung. Viele sehen Vlakplaas als notwendiges Übel im Kalten Krieg gegen den Kommunismus, doch die Enthüllungen zwingen zu einer Konfrontation mit der eigenen Komplizenschaft, während die Regierung unter Nelson Mandela plant, die Farm 2001 in ein Museum umzuwandeln, um sie zu einem Ort der Reflexion zu machen.Kulturell und emotional ist Vlakplaas 1998 ein Brennpunkt der nationalen Katharsis, wo die TRC als Gerichtssaal der Seelen fungiert und die Grenzen zwischen Täter und Opfer verschwimmen lässt. Die Hearings, die von April 1996 bis Juni 1998 im Fernsehen übertragen werden, ziehen Millionen vor die Bildschirme, und Vlakplaas wird zum Synonym für die „Death Squads“, die von Brigadier Johan Viktor erdacht und von Männern wie Coetzee und de Kock umgesetzt wurden. Coetzee, der 1989 ins Exil floh und die Gräuel enthüllte, kehrt zurück und beantragt Amnestie, was die Debatte über Vergebung entfacht. Ist es Gerechtigkeit, dass de Kock, trotz seiner Entschuldigung im Juli 1998, später zu mehreren Lebenslänglich verurteilt wird, weil nicht alle Anträge genehmigt werden? Für Überlebende und Familien ist Vlakplaas ein Ort der Trauer, wo traditionelle Heilungszeremonien gefordert werden, um die Geister der Toten zu besänftigen, und wo die Kommission interimistische Berichte veröffentlicht, die die Operationen von 1969 bis 1994 beleuchten. Die Landschaft selbst, mit ihren 100 Hektar Weideland und den verborgenen Pfaden, wirkt wie ein stummer Zeuge, der nun, da die Demokratie Fuß gefasst hat, seine Last abwirft – doch die Spuren der Folterkammern, der improvisierten Hinrichtungsstätten und der Lager für gestohlene Waffen sind allgegenwärtig, ein Kontrast zur aufkeimenden Hoffnung des Regenbogen-Nation-Ideals. Praktisch gesehen steht die Farm leer, übergeben ans Department of Public Works, und wartet auf ihre Transformation, während die TRC am 28. Oktober 1998 ihren Bericht vorlegt, der beide Seiten – Befreiungskämpfer und Sicherheitskräfte – für Gräueltaten verurteilt und betont, dass Versöhnung ein Prozess ist, der über Amnestie hinausgeht.Trotz der Enthüllungen und der Exhumierungen bleibt Vlakplaas 1998 ein Ort der ungelösten Rätsel, wo viele Fälle offen sind und die Kommission ermahnt, dass Wahrheit allein keine Rache ersetzt, aber den Grundstein für Einheit legt. Es ist ein Symbol für die Doppelmoral der Apartheid, die unter dem Deckmantel der „totalen Strategie“ unzählige Leben zerstörte, und für die fragile Brücke, die Südafrika 1998 baut: Eine Nation, die lernt, ihre Narben zu zeigen, um zu heilen, wo einst nur Tod und Geheimhaltung herrschten. In den Hügeln bei Erasmia flüstert der Wind Geschichten von Verrat und Erlösung, und Vlakplaas, diese flache Farm des Grauens, wird zum Leuchtturm einer Zukunft, in der die Wahrheit, so schmerzhaft sie ist, der Weg zur Versöhnung weist.

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