Beispielfoto Kiesewetter, kasaan media, 2019
Allgemein

NSU – das Rätsel im Zusammenhang mit der Polizistin Michèle Kiesewetter

NSU – war das Netzwerk bedeutend größer?

Wahrscheinlich.

Es sind nur 250 Tage der 5000 Tage, die die Täter im Untergrund lebten, ungefähr geklärt.

Man fragt sich, wo war das Trio, der Stromverbrauch in der Wohnung, die später in Zwickau von Zschäpe in die Luft gesprengt wurde, hatte den eines Ein-Personen Haushaltes.

Gab es noch weitere Verstecke oder Unterschlupfmöglichkeiten für das Trio? Auch das ist wahrscheinlich.

Es gibt Hinweise, das mehr als nur das Trio um die später, vor dem Staatsschutzsenat in München angeklagte Beate Zschäpe für die Tat an der Polizeibeamtin Michèle Kiesewetter beteiligt waren. Auch noch 12 Jahre nach den Taten liegt das Motiv für die Schüsse an der Heilbronner Theresienwiese im Dunklen. Hatte Kiesewetter vielleicht unbewusst die Täter auf sich gezogen? Alles, was man dazu äußern könnte, wäre Spekulation.

Verschwörungstheorien, gerade aus dem rechten Milieu, gab es viele.

Die zitierten Texte stammen aus dem Bericht an den Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof 2 BJs 162/11-2 – VS – NfD

STA Heilbronn Az.: 16 UJs 1068/07

Während der Recherche zu diesem Artikel spürten wir die Taktik des Staates, über den grausamen Mord an der Beamtin und dem Mordversuch an ihrem Kollegen, über die Angelegenheit NSU, das Deckmäntelchen des Schweigens zu legen. Die Glaubwürdigkeit des Staates, gerade in Bezug auf den sogenannten „tiefen Staat“ sollte sich an dieser Tat der rechtsterroristischen Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)“ festmachen.

Frau Kiesewetter war Polizistin, jung und hatte das Leben noch vor sich. Sie hatte, wie in diesem Alter üblich, Beziehungen zu Männern, aber sie war sicherlich nicht für ihr weiteres Schicksal selbst verantwortlich.

Es war kein tragischer Fall des Mordes von politisch verblendeten Tätern, sondern eine augenscheinlich von langer Hand geplante Aktion der Rechtsterroristen, vielleicht auch nur, um den Auftrag der „Inneren Spannung“ aufrechtzuerhalten.

Unglaublich erschienen die Zuordnungen der DNA in Bezug auf das sogenannte „Phantom von Heilbronn“, das Jahre durch die deutschen Labore geisterte, und später als Fehler der Genanalyse gesehen wurde. Die an 40 Tatorten sichergestellten Spuren gehörten zu einer Arbeiterin, die in einem bayrischen Verpackungsbetrieb tätig war. Nun könnte man meinen, das war Absicht – eine Person reist durch Europa, das Phantom tauchte gar in einer Gartensiedlung in Österreich auf und war in zahllose Verbrechen seit 1993 verwickelt, die sich kein Mensch mehr erklären konnte. Gesucht wurde seinerzeit nach einer unbekannten Frau, die diese außerordentliche Spur hinter sich her zog. Jahre tappten die Ermittler der SoKo Parkplatz im Dunklen. Besonders dreist waren die Anschuldigungen, die Frau Kiesewetter nach dem Ableben als besonders schwierig darstellten, wenn es um die Beziehung zu ihren Kollegen ging.

Was eigentlich war geschehen?

Am 25. April 2007 hielten die aus Thüringen stammende Kiesewetter und ihr Kollege Martin Arnold mit ihrem Einsatzfahrzeug einem BMW 5er-Kombi, GP-3464, gegen 13:55 Uhr auf dem Parkplatz der Theresienwiese in Heilbronn. Aus seiner späteren Aussage gegenüber den Ermittlern ergibt sich folgendes Bild der folgenden Minuten: „Erinnern konnte sich Martin Arnold auch an die Einfahrt zur Theresienwiese und daran, dass sie rückwärts neben dem Backsteingebäude eingeparkt hatten. Dort hätten sie gegessen und dann habe er geraucht, und zwar im Fahrzeug, entgegen seiner Angaben in der vorherigen Vernehmung. Dabei sei ihm ein Mann aufgefallen, den er im rechten Außenspiegel wahrgenommen habe. Dieser sei zwischen dem Gebäude und der Beifahrerseite des Dienstfahrzeugs durchgegangen. Es sei kein junger Mann gewesen. Michèle habe gleichzeitig sinngemäß gesagt: „Nicht mal hier hat man seine Ruhe, der will wahrscheinlich eine Auskunft.“

Weitere Vernehmungen und Ermittlungen im Kontext der Tat an Herrn Arnold, sogar einmal unter Hypnose, ergaben zusätzlich: „Sie seien von der Frankfurter Straße her auf die Theresienwiese eingefahren und hätten rückwärts neben dem Stromverteilerhäuschen geparkt. Im Fahrzeug hätten sie gegessen und dann eine Zigarette geraucht. Er habe sich mit Michèle über ihre weitere Verwendung bei der Polizei unterhalten. Die Türen am Dienstfahrzeug seien geschlossen gewesen, die Fenster auf beiden Seiten geöffnet. Im Rückspiegel habe er dann einen Mann gesehen, der von hinten auf der Beifahrerseite an das Fahrzeug herangetreten sei. Der Mann sei mittleren Alters gewesen, bekleidet mit dunkler Jeans, schwarzen Schuhen und Kurzarmhemd. Der Mann hatte dunkle Haare, trug keine Brille und hatte keinen Bart. Michèle habe gesagt: „Da will jemand eine Auskunft„. Er habe dann instinktiv auf ihre Seite geschaut und dabei auf Höhe der B-Säule eine männliche Person gesehen. Er konnte nur den Oberkörper und die Mundpartie sehen. Bekleidet sei der Mann mit einem rot/weiß karierten Kurzarmhemd gewesen. Michèle habe noch etwas zu dem Mann gesagt. Der Mann sei 170 -180 cm groß gewesen. Er hatte eine normale Figur. Er trug ein helles einfarbiges Hemd mit Knopfleiste. Kurz bevor er seine Erinnerung verloren hatte, habe er sich zur rechten Seite hingewandt. Durch das rot/weiß gemusterte Hemd verlief ein schwarzer Streifen. Die Person auf der Fahrerseite hatte eine weiß-graue Armbehaarung und dürfte daher über 40 Jahre alt gewesen sein.“

Das passte weder auf Böhnhart noch auf Mundlos.

Also, wer war die Person?

Ein Phantombild wurde nach den Angaben von dem Geschädigten Arnold gefertigt, leider wurde dieses Bild mittlerweile zurückgezogen.

Zweiter Teil: NSU – der tiefe Staat? Die Widersprüche von Heilbronn

bofrost DE

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