Ostergrüße aus Island von den Papageitauchern
Auf Island
dram/mcvth
Wenn der Frühling ins Land zieht, wird es auch für die bunten, putzigen Papageitaucher Zeit, an die Küste zurückzukehren und die Brutplätze aufzusuchen.
Brutkolonie, dram/mcvth, 2019
Die possierlichen Vögel verbringen das ganze Winterhalbjahr auf dem offenen Meer und kommen nur zum Brüten ans Land, z.B. nach Island. Hier ist mit etwa 3 Mio. Paaren die Hälfte des Brutbestandes zu finden und so wurde der Papageitaucher verständlicherweise auch zum Nationalvogel erkoren.
Genauso wie Geysir, Gletscher und Vulkan steht auch der bunte Vogel auf der Wunschliste aller Touristen. Ein absolutes Highlight des Islandurlaubes, an den Klippen zu stehen und dem lebhaften Treiben zuschauen zu können! Pausenlos kommen Tiere mit schnellem Flügelschlag angeflogen, die nächsten stoßen sich schon wieder mit den leuchtendroten Füßen von der Klippe ab und gehen auf Futtersuche. Dazwischen halten sie seelenruhig ihren Mittagsschlaf vorm Höhleneingang und lassen sich nicht mal durch die Begeisterung zahlloser Beobachter und Fotografen stören.
Kolonie, dram/mcvth, kasaan media, 2019
Jahr für Jahr kehren die Vögel zur gleichen Brutkolonie zurück und suchen ihre Bruthöhle auf, die bis zu 1,5 m tief ins Erdreich gegraben wird. Darin befinden sich die Brutkammer, in der das Ei ausgebrütet und der Jungvogel aufgezogen wird, und auch eine Nebenkammer, die als Abort dient.
Mit Fisch, mcvth/dram, kasaan media, 2019
Das Küken soll schließlich im Sauberen sitzen! Erst nach ca. 6 Wochen verlässt das Jungtier die Bruthöhle und zieht sofort aufs Meer hinaus. Nur dort finden sie ihre Nahrung, die v.a. aus kleinen Schwarmfischen besteht. Kaum zu glauben, wie viele davon im Schnabel Platz haben! Dutzende von Sandaalen können auf einmal dem hungrigen Küken in die Höhle gebracht werden. Nach der Brutsaison wird die Kolonie verlassen und die Brutpaare trennen sich während des Winters – doch nur um sich im nächsten Frühjahr wieder am alten Brutplatz zu treffen. Partnertreue wird großgeschrieben, und die kleinen Vögel können ein beachtliches Alter von mindestens 30-40 Jahren erreichen.
Papageitaucher, dram/mcvth, kasaan media, 2019
Mögen sie noch lange weiterleben! Ein großer Wunsch, denn seit einigen Jahren herrscht Besorgnis um die bunten Freunde: durch Nahrungsmangel bleibt immer öfter der Bruterfolg aus, die Bestände nehmen ab und sind teilweise schon als gefährdet eingestuft! Ein weiterer Grund, die Weltmeere und unseren Planeten zu schützen – damit wir uns auch weiterhin an den fotogenen Tierchen erfreuen können!
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