(hm)
Auch das ist Solidarität. Die Traditionssuppe aus Rindfleisch, Brühe, Rote Beete und Weißkohl steht in allen osteuropäischen Ländern auf der Speisekarte, sind die Gemüse doch typisch für diese Klimazone. Gestern wurde eine der vielen Borschtsch-Varianten vom UNESCO-Welterbe-Komitee als zu schützendes Kulturgut der Ukraine zugesprochen. Zu schützen aufgrund des russischen Angriffskrieges. Was die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa wohl nicht so ganz verstanden hat, nicht der BORSCHTSCH allgemein ist Kulturgut der Ukraine, sondern die ukrainische Variante, die ukrainische Borschtsch aus Kartoffeln, Karotten, Roter Beete, Weißkohl und Rindfleisch.
Auch wenn Borschtsch Bestandteil der traditionellen litauischen, polnischen und auch russischen Küche ist, ist diese symbolhafte Entscheidung unbedingt zu befürworten. Sie soll dem Kriegstreiber Putin und seinen Vasallen zeigen, dass man Städte, Häuser, Felder und Lebensmittel zerstören kann, aber nicht das immaterielle Kulturgut. Für die leidende ukrainische Bevölkerung, der weitgehend die Möglichkeiten fehlen, IHRE Suppe unter menschenwürdigen Zuständen zuzubereiten, nur ein kleiner Trost, aber ein richtiger Schritt.
Die Zuordnung dieser Suppe zu dem gequälten und terrorisierten Land verkörpert Zusammenhalt und Achtung einer Kultur, die gerade ausgelöscht werden soll. Wenn schon die französischen Froschschenkel, die mager belegte Pizza Napolitana diesem Schutz unterliegen, warum dann nicht die ukrainische Rote-Beete-Suppe?
Und der Status als Weltkulturerbe verbietet ja nicht, dass jedes andere Land seine eigene Version hat, sein eigenes Borschtsch-Süppchen kocht.
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